Eltern

Eltern

Tennis Magazine:

Mr Bryan, what would be your perfect enviroment for an optimal junior programm?
John Bryan: an orphanage.

Ich hoffe, dass mein Vater nicht recht gehabt hat…

Vor vielen Jahren, als die Kleinfeldchampionships ins Leben gerufen wurden, hat es einen Zwischenfall beim Württembergischen Mannschaftsfinale gegeben:

Mit Gleichstand sind die 2 Mannschaften von 8 bis 10-Jährigen in den letzten Wettkampf gegangen. Es war eine Staffel, bei der jedes Kind 400 Meter laufen musste.
Als die Abschlussläufer losgerannt sind, musste sich einer aus Erschöpfung übergeben.
Er hat seinen Mund mit seinem Hemd kurz abgewischt, und ist weiter gelaufen, und er hat sogar den Sieg geholt!
Direkt nach dem Sieg, hat der Vater seines Gegners Protest eingelegt und für die Disqualifikation der Gegenmannschaft plädiert. „Weil sein Kotzen unsportlich war, und dadurch mein Sohn gestört wurde…“ Es ist fast zu einer Schlägerei zwischen den Eltern gekommen.
Nach langen Überlegungen, hat der Verband entschieden, dass es ab dem nächsten Jahr keine Ausdauerstaffel mehr geben würde…

Aber, was sollte der Verband da machen? Elternverbot ist auch keine Lösung…
Letztendlich seid ihr Eltern diejenigen, die die Kinder ins Training fahren, für das Training bezahlen, usw.

Vielleicht sollen wir, als Eltern, unsere Kinder einfach unterstützen? Fast jeder Tennisspieler hat genügend Stress und Spannung auf dem Platz – auch ohne zusätzliche Stressfaktoren von außen.

Unsere Aufgabe ist es viel mehr, eine Stütze für unsere jungen Spieler zu sein. Jemand, der hilft, dass sie auf dem Boden zu bleiben, wenn alles gut läuft und oft genug seid ihr die Einzigen, die in den schwierigen Zeiten wieder helfen hochzukommen. Im Sport geht es nicht um Leben und Tod oder um Beweise, wer die beste Kinder hat – oder schlimmer noch, wer die besten Eltern sind.

Es geht darum, dass wir lernen, mit Eifer für etwas zu kämpfen. Ohne Angst auf Niederlage – und zu lernen unter Stresssituationen die Ruhe zu bewahren sowie unsere Gegner und uns selber mit Respekt zu behandeln.

It’s not if you win or loose, it’s how you play the game.

Ich, als Vater und Trainer, weiß wie schwierig es ist cool zu bleiben, wenn unten auf dem Platz so viel passiert. Wir Freuen und Leiden doch so gern mit. Das ist der Grund, warum ich so oft meine Hände in meinen Taschen habe…
Aber, es ist besser für unsere Kinder und unseren Blutdruck, wenn wir unsere Aufgabe als Eltern nicht aus die Augen verlieren: Ein Stütze für unser Kind zu sein. Einen ruhigen Ort zu bewahren – auch im Sturm.

Nur so können unsere jungen Spieler lernen, was Sport wirklich zu bieten hat:
Die Herausforderungen des Lebens mit Freude und Elan anzupacken!

Alex Corretja (ehemaliger Nummer 2 ATP) wurde gefragt, welche Rolle seine Eltern in seiner Tennisentwicklung gespielt haben:

After my match, my parents would always ask:

  • Did you behave?
  • Did you try?
  • Did you play good?
  • Did you win?

Ich glaube, dass seine Eltern die richtige Reihenfolge gefunden haben!